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Spitalmuseum Aub

Das Fränkische Spitalmuseum Aub

Zunächst für Arme, Kranke und Pilger gegründet, war das Landspital Aub über mehr als 600 Jahre eine soziale Fürsorgeeinrichtung sowie Garant für Geborgenheit und einen sicheren Lebensabend. Unter dem Eindruck der Großen Pest hatte um 1350 ein adeliger Stifter in Aub das Spital an der Heerstraße ins Leben gerufen. Das größte Landspital des ehemaligen Hochstifts Würzburg beeindruckt noch heute durch sein Bauensemble aus gotischer Spitalkirche, neuzeitlichem Pfründner- und Verwalterbau sowie geschlossenem Hofareal am Rande der Altstadt.

Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung des ca. 1.000 Einwohner zählenden Städtchens gab 1998 den Startschuss für die Sanierung der Spitalkirche. In der Folgezeit entstand ein museales Nutzungskonzept für den gotischen Kernbau. Seit 2004 ehrenamtlich im Landkreis Würzburg geführt, umfasst das Museum mittlerweile 33 Stationen auf 1500qm Ausstellungsfläche.

Das Fränkische Spitalmuseum Aub eröffnet den Blick zurück auf historische Perspektiven der sozialen Sicherung und Fürsorge. Thematisch führen die „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ in die Idee des Spitals ein. Zum Leitmotiv werden Holz-Silhouetten, die als Pfründner, Magd, Spitalmeister oder Köchin über Mahlzeiten, Hygiene oder das soziale Gefüge informieren. Die Spitalscheune ist den Einnahmen und Ausgaben der Spitalwirtschaft vorbehalten. Mehrere haptische Stationen dienen der Vermittlung der materiellen Basis. Die mitunter dichte Beschreibung der Lebenswelt gelingt durch die Überlieferung des Spitalarchivs. Als Glücksfall ist es zu bezeichnen, dass sich das „Gedächtnis des Spitals“ mit Inventaren, Standbüchern und Rechnungen des 16.-20.Jahrhunderts erhalten hat.

In Zusammenarbeit mit der Hospizbewegung der Malteser in Würzburg entstand ein „Raum der Stille“, der dem Museumsbesucher einen privaten Rückzugs- und Meditationsraum bietet. Auf dem Hofareal runden die „Spitalbühne“ (2006) als über-regionaler Veranstaltungsort und ein Kräutergarten (2008) das Konzept ab. Beides entstand durch ehrenamtliches Engagement der Bürgerschaft.

http://www.spitalmuseum.de//ueber-uns/das-museum